Tierleben

wichtiges Refugium für Wildtiere

Tierleben

im Wiesenkönigreich in Zell am See

Das Naturschutzgebiet Zeller See ist Wohnraum für viele Tierarten. Viele sind gefährdet und geschützt. So können wir als aufmerksame Besucher die großen und kleinen faunistischen Schätze entdecken.

Amphibienschutz

Die Verlandungszone im Süden des Zeller Sees ist eines der wichtigsten Refugien der Amphibien- und Reptilienfauna im mittleren Pinzgau. Eine Vielzahl verschiedener Gewässer dient den Fröschen als Laichplatz. Erdkröten nutzen auch den See zur Ablage ihrer Laichschnüre. Entlang der Verlandungszone des Zeller Sees bietet der Hangwald des Hahneckkogels ideale Versteckmöglichkeiten für Amphibien, er wird als Sommer- und Winterlebensraum genutzt. Zahlreiche Amphibien wandern regelmäßig zwischen dem Hang im Osten und dem kleinräumigen Gewässernetz südlich des Zeller Sees hin und her.

Seit 1988 betreut die Biotopschutzgruppe Pinzgau diese Amphibien-Population. Jahr für Jahr wurden bis zu 13 000 Tiere über die stark befahrene Thumersbacher Landesstraße getragen. 2005 errichtete die Straßenbauverwaltung des Landes eine 400 m lange, dauerhafte Amphibienschutzanlage. Die Biotopschutzgruppe pflegt nun dieses Laichgewässer in unmittelbarer Nähe zu den Amphibientunneln.

Im Bereich der Wanderstrecke konnten regelmäßig Erdkröten, Grasfrösche, Bergmolche, Laubfrösche aber auch Gelbbauchunken und vereinzelt Feuersalamander festgestellt werden. Darüber hinaus kommen hier die Ringelnatter, Äskulapnatter und Blindschleiche sowie die Bergeidechse vor.

Fuchs und Hase

Im WiesenKönigReich tummeln sich die bereits stark gefährdeten Feldhasen. Füchse durchstreifen das Gebiet nach leichter Beute. Leider kommen immer wieder Wildtiere wie etwa Rehe durch Hunde zu Schaden.

Fische und Krebse

Der Zeller See und seine Abflüsse, die Seekanäle sind natürliche Heimat von vielen Fischen wie z.B. Rotaugen, Lauben, Aiteln, Brachsen, Seesaiblinge, Karpfen, Schleien, Barsche, Hechte, Seeforellen, Waller, Zander und Reinanken (Renken).

Die planktonfressende Reinanke war einst sehr häufig. Sie wurde jedoch völlig ausgefischt. Erst ab 1910 begann man mit dem Wiederbesatz. Seit den 1960er Jahren kann die Reinanke wieder befischt werden. Der Hecht wiederum wurde erst um 1400 vom Chiemgauer Bischof in diesem inneralpinen See ausgesetzt. Auch andere Fische wurden vom Chiemsee „importiert“. Das Stift Chiemsee besaß nämlich lange Zeit ein Fischrecht am Zeller See.

Im Gebiet des Südufers sind eigene Laichschongebiete ausgewiesen. Hier können sich die Jungfische im Schutze der unterseeischen Laichkraut- und Tausendblattwälder ungestört entwickeln.

Dr. Gassner & Mag. Riedlsperger untersuchten 1997 die Krebsfauna des Zeller Sees und seiner Zu- und Abflüsse. Sie konnten nur den nordamerikanischen Kamberkrebs Orconectes limosus nachweisen. Der noch 1995 eingesetzte heimische Edelkrebs konnte sich nicht etablieren. Der Kamberkrebs ist Überträger der Krebspest. Allerdings gingen die Forscher davon aus, dass der Zellersee noch frei vom Erreger der Krebspest ist. Der Kamberkrebs ist beliebte Beute von Hecht, Zander und Barsch im Zeller See.

Fische im Zeller See

Fischname deutsch Fischname deutsch Wissenschaftl. Name / Scientific name English fish name
Rotauge Rutilus rutilus Roach
Laube, Ukelei Alburnus alburnus Bleak
Aitel, Döbel Squalius (Leuciscus) cephalus Chub
Brachse Abramis brama Freshwater bream
Seesaibling Salvelinus alpinus salvelinus Lake Char
Karpfen Cyprinus carpio Common Carp
Schleie Tinca tinca Tench
Barsch Perca fluviatilis European Perch
Hecht Hecht Esox lucius Northern Pike
Seeforelle Salmo trutta lacustris Salmon, Lake Trout
Waller, Wels Silurus glanis European Catfish
Zander Sander (Stizostedion) lucioperca Zander
Reinanken (Renken) Coregonus lavaretus Lake whitefish
Aal Anguilla anguilla European Eel
Barbe Barbus barbus Barbel

Video von Herbert Haas -Fische, Krebse, Muscheln und Unterwasserlandschaft im Zeller See, Salzburg