Trockengelegt und als
Streuwiesen von der Zeller Bürgerschaft extensiv genutzt
Ein großer Ursee verlandete allmählich, wurde trockengelegt und als Streuwiesen von der Zeller Bürgerschaft extensiv genutzt.
Der Ursprung des Sees liegt in der Eiszeit. Mit dem Zurückschmelzen des Salzach-Gletschers der Eiszeit entstand vor 17 000 Jahren ein mächtiger Ursee, der von Piesendorf bis Bruck und nördlich bis Saalfelden reichte. Die Salzach trennte mit ihrem Geschiebe das Zeller Seitental ab. Früher floss die Salzach bei Schmelz- und Hochwasser durch den Zellersee. Sie lagerte dort Sedimente ab, die Flachwasserbereiche im Südteil des Sees entstanden. Noch bis Ende des 16. Jahrhunderts speiste die Salzach durch viele Nebenarme den Zeller See. Das Gebiet zwischen Salzach und See war mit Schilf bedeckt.
Heute fließt die Salzach knapp 2,5 km südlich des Zeller Sees.
Im Kaufvertrag von 1859 (Erwerb des Zeller Sees durch die Stadt Zell) wird das Gebiet zu etwa zwei Drittel als „Sumpf mit Rohr“ und einem Drittel als „unproduktiv“ beschrieben.
Durch Regulierungen der Salzach wurde die Verbindung vom Salzachwasser zum See unterbunden. Die trocken fallenden Flachwasserbereiche entwickelten sich zu Verlandungsmooren, während höher gelegene Flächen landwirtschaftlich besser nutzbar wurden. Heute regulieren Balkenwehre und ein Seepumpwerk den Seewasserspiegel und somit den Wasserstand im Schutzgebiet.
Die 1968 an den Kanälen errichteten Stauschwellen verhindern, dass in Niedrigwasserperioden der Seespiegel unter eine gewisse Marke sinkt. Dadurch fallen heute, im Gegensatz zu früheren Jahren die ehemals weiten Uferbänke und Schlickflächen beim herbstlichen Niedrigwasser nicht mehr trocken. Daher hat der See für durchziehende Watvögel (Limikolen) aber auch an Attraktivität verloren.
Der Siedlungsdruck von Zell und Bruck blieb nicht ohne Einfluss auf das flache Gebiet. In den 1970er Jahren erkannte man aber die Bedeutung des Naturraumes und stellte einen Großteil der Landschaft unter Schutz. Die intensive Freizeitnutzung hinterließ jedoch ebenso Spuren, wie die modernen Bewirtschaftungsformen.